Von Novi Sad nach Novi Banovci - Schon einen Monat unterwegs!

 

Sie quälen sich neben uns die Steigung hoch, die Reifen der Lastwagen sind oft nur wenige cm von unseren Packtaschen entfernt. Schwarze Abgasschwaden umhüllen uns, doch zum Fürchten bleibt keine Zeit, zu sehr sind wir damit beschäftigt, zwischen den Schlaglöchern und tiefen Spurrinnen im dichten Verkehr die Spur zu halten. Heiß ist es natürlich auch. Doch halt:

 

Wir sind heute Morgen ja noch in Novi Sad gewesen. Die Nacht im Hostel verlief erfreulich, da ruhig. Auch wir schlafen bis 8 Uhr. Ohne Gepäck und Räder schlendern wir gemütlich im Zentrum herum. Der Hauptplatz ist schön, der Kirchturm mit seinen 72 Metern Höhe fast so hoch wie der in Ulm, der sich rühmt, der höchste der Welt zu sein.

 

 

Mit bepackten Rädern fahren wir weiter nach Petrovaradin, der alten Novi Sader Festung. Sie besteht aus Ober- und Unterstadt und erstreckt sich über mehr als 110 ha. Auf 16 km ziehen sich unterirdische Gänge entlang. Das Besondere ist der Turm der Festung. Die Zeiger sind vertauscht, der große zeigt die Stunden, der kleine die Minuten, und sie bewegen sich nicht im Minuten-, sondern im Stundentakt. 

 

 

Die im Radführer als schlimm beschriebene Stadtausfahrt finden wir nicht so schrecklich. 10 km hinter Novi Sad liegt Sremski Karlovci. Es hat einen sehr schönen barocken Hauptplatz. Die Kirchen sind serbisch-orthodox mit eindrucksvollen Ikonostasen (statt des Hauptaltars). Auch ein Gugelhupfmuseum gibt es zu sehen. Zwar ist die Anfahrt mit einer kräftigen Steigung verbunden, doch es lohnt sich, denn schließlich sind wir hier, um etwas zu sehen, nicht nur, um Strecke zu machen.

 

 

 

Doch dann kommt die anfangs erwähnte Steigung. Auf über 6 km Länge fordert sie unsere auf 1500 flachen km verwöhnten Oberschenkelmuskeln. Der heutige Tag ist wahrlich kein Zuckerschlecken, müssen wir doch auch auf den Straßenbelag achten. Wenigstens die Aussicht über die Ausläufer der Fruska Gora, die wir hochstrampeln, ist beachtlich. Hier gedeihen besonders gute Weine, weshalb es in Sremski Karlovci auch zahlreiche Vinotheken gibt.

 

 

Trotz aller Plage fahren wir heute freudestrahlend unseren 2000. km. Nur mehr 1580 km bis ins Delta, wie uns ein Schild hinweist. Plus ungefähr 800 nach Istanbul!

 

 

Auch heute freuen wir uns über die Freundlichkeit der Serben. Wir können gar nicht zählen, wie oft sie uns winken, grüßen, fragen, ob wir etwas brauchen...

 

Unser Mittagessen holen wir uns beim Bäcker -große Stücke Käseburek (Blätterteigpastete mit Schafkäse) – wir zahlen für das Essen zusammen gerade mal 1,50 Euro und sind pappsatt. Um das Geld könnten wir nicht mal kochen. Doch wenigstens könnten wir jetzt überhaupt wieder kochen, denn da wir ewig keine passenden Kartuschen für unseren Kocher gefunden hatten, kauften wir um 7 Euro kurzerhand einen neuen. Jetzt sind wir wieder unabhängig.

 

Am Nachmittag droht wieder ein mächtiges Gewitter, aber außer ein paar Spritzern wird es gottlob nichts. Eigentlich wollten wir heute wieder zelten,  doch da es noch sehr nach Regen aussieht und wir so günstig leben, gönnen wir uns wieder ein Zimmer.

 

Und noch was wollten wir euch zeigen: Wir fahren ja die ganze Zeit an übervollen Zwetschkenbäumen vorbei - da wird natürlich Schnaps daraus! Schaut mal, was da am Dorfanger steht und wahrscheinlich von Haus zu Haus geht:

 

Und auch Karl bekommt heute das erste Mal ein Schnapserl angeboten. Gut hat es geschmeckt!

 


Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    M&K (Freitag, 29 Juli 2016 06:52)

    Na, ihr Lieben es geht voran! Mich trifft der Neid beim Gugelhupfmuseum und dem Karli bei der Schnapsbrennerei - eh klar!!! Haben leider den 1000erSprung wieder mal, da ihr so rasante Seitenaufrufe habt, nicht geschafft. GLG aus der Heimat!!!

  • #2

    Mama (Freitag, 29 Juli 2016 07:15)

    Jetzt seid ihr bereits ein Monat unterwegs
    Schöne Fotos aber anstrengend aber viel zu sehen
    Gute Fahrt.

  • #3

    Helga und Gerhard Myslik (Samstag, 30 Juli 2016 19:40)

    Wir freuen uns mit euch über den Verlauf der Reise und beneiden euch um die strammen Wadeln und den Zwetschkenschaps.Weiter so.Alles gute bis zum nächste Bericht .
    Helga und Gerhard