Heute stürzen wir uns ins Gewimmel des großen Marktes. Folgt uns durch die engen Gassen zu den buntgekleideten Marktmamis, die hinter ihren Gemüsebergen thronen.
Ein enges Bretterbudengewirr bildet den inneren Markt. Es wird immer dunkler und enger. Hinter den Holztischen, auf denen das Gemüse aufgeschichtet ist, warten die Verkäuferinnen auf Kundschaft. Vieles von dem, was wir sehen, kennen wir, bei anderen Sachen haben wir keine Ahnung, was es sein könnte.
Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Okra und die verschiedenen Sorten Spinat kennen wir. Die verschiedensten Sorten von Hülsenfrüchten warten in großen Säcken auf Käufer.
Getrocknete Fische gibt es in allen Größen: von den minisardellengroßen Fischerln bis zu ordentlichen Exemplaren.
Hühner werden auch verkauft. Zum Zeichen, dass sie frisch sind, gackern sie. Sie werden nämlich lebend angeboten. Entweder ab Kofferraum, oder im Käfig. Auch Küken sind heute im Angebot.
Kautabak wird in gefälligen Prisen angeboten. Eier und sonstiges gibt es einzeln. Zuckerrohr wird frisch gepresst, die langen Stangen auf einem Wagen mitgeführt. Dann wird ein Stück abgeschnitten und ausgepresst.
Ein Messerschleifer geht seinem Gewerbe nach. Die Schleifscheibe ist auf einem Fahrrad montiert und wird durch die Pedale angetrieben.
Auch beim "Fleischhauer ihres Vertrauens" kommen wir wieder vorbei. Der hier hat seine Ware wenigstens unter Dach, wenn auch ungekühlt.
Ein Lastenträger hat seine schwere Arbeit erledigt und legt ein wohlverdientes Schläfchen ein. Oftmals sehen wir sie auf der Straße im dichten Straßenverkehr ihre gewaltigen Lasten schieben oder zerren.
Fotos von den Mädels an den Nähmaschinen – es gibt auch etliche Männer – können wir euch nicht bieten: Die Schönen hätten gerne zuerst 2 Dollar für ein Foto, dann wär auch ein bisschen was OK, aber – sorry, wir zahlen nicht für Fotos. Dann eben nicht…
Plötzlich heftiges Gelächter: Ein Lastenträger hat sich zu nahe an die Marktstände herangewagt und touchiert. Gemeinsam treiben und schubsen fünf oder sechs Marktmamis den Armen, der selber lacht, unter viel Gekreische über den Markt. Es schaut so witzig aus, dass auch wir laut mitlachen müssen.
Wir sind die einzigen weißen Nasen auf dem Markt. Die hiesigen Weißen halten sich eher in den Supermärkten und Coffee-Shops auf, die ihre Waren zu europäischen Preisen verkaufen. Fade!
Ein kleiner Stöpsel kommt gelaufen, Kopf rückwärts. Plötzlich sieht er Karin: Huuuch! Frisst mich die weiße Frau jetzt? Panisch biegt er im rechten Winkel ab und lugt sehr, sehr ängstlich um die Ecke. Süß! Die mutigen Kleinsten kommen wieder: “How are you?“ Keiner bettelt, keiner haut uns blöd an. Klar wollen sie alle was verkaufen und fragen auch, aber das ist auch schon alles.
Die Preise für Weiße sind natürlich schon anfangs viel höher. Wir sehen das als Angebot. Man muss ja nicht…
Heute essen wir erstmals in einer Garküche. Es gibt frisch frittierte Teigtaschen, gefüllt mit Ei, Gemüse, Spinat und Fleisch. Ob das schlau war, werden wir morgen sehen, aber wir wollen uns ins „wirkliche Leben“ trauen und nicht in den Weißen-Kaffees abseits bleiben...
Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...
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