Besuch im Himba-Dorf und Onongo-Falls, 6. 11.

Die Innereien sind schon fertig und zum Abkühlen auf einen Stein gelegt worden. Der Rest des Tieres kocht noch in einem großen Kessel auf dem Feuer. Heute wird es ein Initialisierungsfest der Jungs geben, dafür wird gekocht.

 

 

Wir sind zu Besuch in einem Himba-Dorf. Dazu sind wir einfach Spuren von der Hauptstraße weg zu einem Kral gefolgt. Wir teilen eine Rolle Butterkekse mit den Kindern und sind willkommen. Der Dorfälteste kommt und wir begrüßen uns. Dann dürfen wir das Dorf betreten.  Jeder Kral hat eine Umzäunung aus Holz zum Schutz, und keiner darf ohne zu fragen hinein. Ein Einziger kann etwas Englisch, er führt uns herum. Da sein Englisch durch einige fehlende Zähne beeinträchtigt ist, hoffen wir, dass wir alles richtig verstanden haben. Manches müssen wir erst nachlesen. Fehler gehen also auf unser Konto. Natürlich bringen wir ein kleines Gastgeschenk mit. Das gehört sich so. 

 

 

In einem Unterstand schabt der Dorfälteste eine Tierhaut sauber und macht sie weich. Aus der wird nachher ein Glockenrock für seine Frau. Ohne einen solchen Rock ist man keine Himba, und der Mann muss das für seine Frau vorbereiten.

 

 

Dieses Gestell wird zum Trocknen von Mais genutzt und, mit Decken abgedeckt, als Schattendach.

 

 

Das ist ein Vorratsraum. Auf Stelzen erbaut, hält er Tiere fern. Wenn es Maisvorräte gibt, werden sie hier gelagert. 

 

 

Das kleine Häuschen ist kein Brotbackofen, wie man glauben möchte. Denn die Himba essen kein Brot. Ihre  Hauptnahrung ist Milipap, der gleiche Maisbrei, den wir schon aus den anderen Ländern kennen. Es ist ein Hühnerstall.

 

 

Diese Frau war die Frau des letzten Dorfoberhauptes. Als er vor ein paar Jahren gestorben ist, wurde sie vom neuen Dorfoberhaupt "übernommen". Die Himba-Frauen dürfen sich aber außer dem Ehemann so viele Freunde genehmigen, wie sie wollen, und für die Kinder ist dann trotzdem der Ehemann zuständig. Allerdings gibt es eine gewisse Reihenfolge/Rangordnung der boyfriends, und die muss eingehalten werden. Die Begründung: Der Ehemann ist ja mit den Tieren unterwegs und oft nicht da.... Wäre eine lustige Begründung für die Ehefrauen von Bauarbeitern zuhause, die die Woche über auf der Baustelle sind...

 

 

In diesem Behälter wird die Ockerfarbe aufbewahrt, mit der die Frauen die Haut färben. Das dient als Sonnenschutz und Wohlgeruch. Es riecht wirklich gut, erdig. Karin wir auch gleich eingefärbt, was dann auf die Kleidung abfärbt. Super!

 

 

Kleiderschrank auf Himba-Art:

 

 

Himba-Frauen duschen nicht. Sie räuchern sich, auch um sich auf den Mann vorzubereiten. Ungeräuchert mag er sie nicht. Dazu wird das Harz eines bestimmten Baumes  verbrannt, um Wohlgeruch zu erzeugen.

 

 

Das ist eine Kopfstütze aus Holz, die nur die Männer beim Schlafen verwenden.

 

Zu den Zöpfen: Sieht aus wie mit Erde bestrichen, es wird uns aber heute ehrlich gesagt, dass es Plastikzöpfe sind, die die Frauen in der Stadt am Markt kaufen.

 

 

Die Krone der Himba-Frau (der Kopfschmuck) zeigt, dass es sich um eine (geschlechts)reife Frau handelt.

 

 

Wenn eine Himba heiratet, trägt sie diesen Kopfschmuck.

 

 

Die Himba-Männer tragen entweder moderne Kleidung, oder aber hinten ein langes Tuch und vorne einen kurzen Stoff-Glockenrock. Mit Schuhen und teilweise T-Shirt oder Hemd oder mit nacktem Oberkörper. Tagsüber sind sie mit den Ziegen oder Rindern unterwegs. Auch der Viehkral befindet sich eingezäunt mitten in Dorf.

 

Die Himba leben halb-nomadisierend. Wenn die Weiden abgeweidet sind, ziehen sie weg, die Hütten bleiben, bis sie wieder in der Gegend sind.

 

Nach unserem Besuch fahren wir am Abend zu den Ongongo-Falls. Hier gibt es eine ganz einfache, urige Campsite. Am Fuß des Wasserfalls befindet sich ein glasklares Becken mit warmen Wasser. Es gibt eine Höhle, wo man auf Steinen im Wasser sitzen kann und die Felsen eignen sich prima zum Bouldern. Fällt man runter, liegt man im warmen Wasser. Einfach nur schön!

 


Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...

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Kommentare: 3
  • #1

    Christa und Hans (Samstag, 12 November 2016 14:10)

    Schön wieder etwas von euch zu hören und das ihr so viele und schöne Erlebnisse habt! Wünschen euch weiterhin alles gute und uns noch viele schöne Berichte! LG Hans und Christa

  • #2

    Mama (Sonntag, 13 November 2016 17:46)

    Schöne Reiseberichte,tolle Fotos und süße Kinder.Fotos wie im Film.Weiter alles Gute.

  • #3

    Herbert (Donnerstag, 24 November 2016 14:57)

    Ich "verfolge" Euch schon lange. Jetzt habe ich Zeit zum Schreiben: Ich wünsche Euch alles Gute! Kommt gut wieder heim! Beste Grüße - und Danke für Eure schönen Eindrücke die Ihr mit uns teilt! Herbert Mantler (noel.gv.at) ;)