Gestrandet in der Walfischbucht, 9. 11.

 

Hinter dir die Wüste, Sanddünen soweit du siehst, vor dir das Meer, dazwischen unser Auto. Du drehst den Zündschlüssel und - nichts passiert. Super, oder?

 

Bevor ihr jetzt den Suchtrupp losschickt, um unsere vertrockneten Überreste vor den Hyänen zu bewahren, da war noch eine Stadt dazwischen - Walvis Bay. Praktischerweise ist unsere Batterie nicht irgendwo am Khwai River oder in Simbabwe in die ewigen Jagdgründe eingegangen, sondern erst hier in Namibia. Genauer gesagt, in Swakopmund. Als wir am Morgen starten wollen- unheilverkündende Stille. Nicht mal ein verlegenes Hüsteln. Ein Nachbar gibt uns Starthilfe, und wir rollen frohgemut nach Walvis Bay.

 

Unmittelbar hinter Swakopmund beginnt die Sandwüste. Richtige Dünen, die ihren Höhepunkt in der vielgerühmten Sossusvlei finden sollen. Aber so weit südlich kommen wir - diesmal - nicht. Es gäbe ja Reiseziele für sieben Leben...

 

 

Walvis Bay ist für uns vorwiegend windig. Mehr als den Strand sehen wir nämlich nicht. Denn nach ein paar Fotos wollen wir wieder starten, und nichts geht mehr. Die Batterie ist komplett tot. Sie hat nicht mal den Anstand, es wenigstens zu versuchen. Und keine Mensch weit und breit, der helfen könnte. Was nun?

 

Nun hat uns unser Autovermieter Rudi eingeschärft: "Wenn immer ihr was braucht, ruft sofort an!" OK, bloß, dass er nicht drangeht, hat er nicht gesagt...

 

Aber schon nach wenigen Minuten ruft er zurück und organisiert Pannenhilfe. Super, jetzt zahlt sich wenigstens erstmals aus, dass wir in eine namibische SIM-Card investiert haben. 

 

Der gute Mann von der Pannenhilfe ist innerhalb 15 Minuten da, gibt Starthilfe, meint die Batterie gehört getauscht und ist wieder weg, bevor wir einen klaren Gedanken fassen können. Es ist 15 Minuten vor Dienstschluss...

 

Also nochmals den Rudi angerufen. Der beordert den guten Mann sofort zurück, um uns zum Batterietausch zu holen. Es ist mittlerweile 10 min vor Dienstschluss. Nun bleib einmal Einem auf den Fersen, der heim will! Und das in einer uns fremden Stadt. Wie ein warthog (Wildsau) auf Speed heizen wir um die Kurven, die Staubwolke hinter uns hat Monsterausmaße. Gut, dass die Afrikaner gewohnt lethargisch fahren... So haben wir mehr Spielraum. Pünktlich eine Minute vor Dienstschluss preschen wir in den Hof der Werkstatt, dass es nur so staubt. Man kann sich vorstellen, dass der Batterietausch in Rekordzeit erledigt war.

 

Mit nunmehr nur mehr 120 km/h machen wir uns auf den Heimweg. Denn auch in Swakopmund gibt es außer den Konditoreien etwas zu sehen. Wenn man sich wie ein Polarforscher anzieht, ist es auch gar nicht soo kalt...

 


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