Busfahrt nach Sipi-Falls

Heute sind wir schon um 3 /4 8 am Bus nach Mbale. Knapp 4 Euro für 200 km. Wie lange es dauern wird, hängt von vielen Faktoren ab… Die Abfahrtszeit nur von einem: Wann der Bus voll ist.

 

Damit man nicht verhungert, bringen Verkäufer Fleischspieße und gegrillte Hendlhaxln an den Bus
Damit man nicht verhungert, bringen Verkäufer Fleischspieße und gegrillte Hendlhaxln an den Bus

 

Schon um ½ 10 setzen wir uns in Bewegung. Doch das hieße jetzt, in der Zwischenzeit ist nichts passiert. Weit gefehlt! Da kommen dicke Mamas mit zahlreichen Kindern in den Bus. Sie haben scheints den ganzen Hausstand mit, so beladen sind sie mit Schachteln, Säcken und Taschen. Alles will wohl verstaut werden. Ja, die zwei lebenden Hühner müssen auch mit! Da dies aber scheints ein Luxusbus ist, dürfen sie nur im Laderaum reisen. Karl überlegt, ob es nicht doch schlauer gewesen wäre, seinen Rucksack wie Karin in die Schutzhülle zu packen...

 

Andere kommen mit Matratzenrollen an. Dass wir so lange unterwegs sein würden, hätten wir nicht gedacht… Zahlreiche Verkäufer kommen mit ihren Waren in den Bus, um noch schnell ein letztes Geschäft zu machen. Essen, Krimskrams, und ihr braucht sicher keinen rosa Selfie-Stick? Sicher nicht?

 

Die Leute haben die unterschiedlichsten Sachen an. Manche sind prächtig gekleidet. Ein Bub trägt einen Firmanzug aus den 70-ern ohne Hemd darunter, aber dafür rosa Mädchensandalen. Todschick! Die traditionelle Kleidung „für schön“ für ältere Frauen ist ein gemustertes Kleid, lang, mit Puffärmeln und einer schmalen Schärpe. Aber auch modern und sehr schön gekleidete Leute reisen mit. Und exakt 2 Weiße? Wer wohl?

 

Als wir dann losgekommen sind, dreht der Busfahrer bald zur Spitzengeschwindigkeit von 80 km/h auf. Wenn es halt geht. Denn zahlreiche Hindernisse gilt es zu überwinden. Matatus, Bodas und andere Rangniedrige werden gnadenlos aus dem Weg gehupt. Über Bremsschwellen und Baustellen müssen wir uns allerdings einbremsen.

 

Am Weg kommen wir an einem der großen Flüsse der Welt vorbei. Der Weiße Nil, einer der Quellflüsse des Nils entspringt in Jinja aus dem Viktoriasee. Ihn überqueren wir und würden ihn gerne auf seiner langen Reise zum Mittelmeer begleiten.

 

Schon 5 Stunden später sind wir am Ziel. Eine Frage wird euch noch interessieren. Was ist mit Pieselstopps? Nun, der Fahrer hält bei einem gemütlichen Feld mit Sichtschutz, dann teilen sich Männlein und Weiblein, und dann sucht sich jeder ein Plätzchen seiner Wahl und schaut vor sich auf den Boden, um den anderen Privatsphäre zu lassen. Hinter einer Tankstelle müssen wir einmal auf eine Latrine, die Beschreibung erspare ich euch. Nur so viel: Ein Königreich für ein Feld!

 

In Mbale angekommen, erklären uns die Boda-Fahrer erst einmal, dass es lebensgefährlich ist, zum Matatu zu gehen. „They will kill you“. Wir gehen die 500 m und überleben. Gleich kapert uns ein Matatu, die hier Taxi heißen. 10000 für beide, meint der Keiler, bis Sipi. Rein mit uns. Es wird mit 21 Personen schön kuschelig, aber je weiter wir kommen, desto leerer wird es.

 

Die Landschaft ist wunderschön. 50 shades of green. Dicht bewachsen und besiedelt. Intensiv landschaftlich genutzt für Matooke (Kochbananen), Kaffee, Tee und Gemüse.

 

12 km vor Sipi, am Fuße des Berges sind nur mehr wir beide übrig. Jetzt möchte uns der Fahrer gerne weismachen, die 10000 sind nur bis hierher, und wir müssen umsteigen und nochmals zahlen. Außerdem hätte er gerne 10000 von jedem. Nicht mit uns! Wir weigern uns entschieden, auszusteigen, und mehr zahlen wir sowieso nicht. Punktum! Sowas! Wir diskutieren eine Zeitlang, aber wir bleiben hart. Sonst zahlen die nächsten das Dreifache. Der Matatufahrer des nächsten Matatu möchte aber schon fahren und mischt auch mit. Endlich rückt der erste Fahrer den Fahrpreis für den zweiten wieder raus, wir zahlen nichts drauf und los geht’s.

 

Das „Taxi“ ist noch kuscheliger, und Karin sitzt mit Karl am Beifahrersitz. Gerade, dass der Fahrer noch schalten kann. In Sipi angekommen, finden wir gleich einen Campingplatz mit Traumblick auf den Fall.

 

Das Abendessen ist dann weniger Traum. Das Matooke ist hart, das Essen viel teurer als in Kampala. Morgen speisen wir anderswo. Es kommt dann auch gleich ein local guide angetrabt. Mit ihm werden wir morgen eine fünfstündige Wanderung zu den Falls machen. 7,50 Euro inkl. Eintritt und Beitrag an die Community erscheinen uns fair.

 


Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...

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Kommentare: 2
  • #1

    Mama (Sonntag, 11 Dezember 2016 17:18)

    Schöner Bericht und Fotos.Ganz schön anstrengend die Busreisen.Alles Gute weiterhin.

  • #2

    Helga und Gerhard Myslik (Dienstag, 13 Dezember 2016)

    Schön das es euch gut geht und macht weiter so die Fotos simnd wie immer super und die berichte sowieso toller ausblick