Wir kaufen eine Rolex

Heute schauen wir uns im Zentrum Entebbes um. Zu Fuß laufen wir zum Botanischen Garten und wissen gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollen.

 

 

Da werken Leute in der Tischlerei, dort schweißt einer mit einer Sonnenbrille als Schutz.

 

Tischlerei
Tischlerei

 

Kinder waschen sich den Morgenschlaf aus den Augen und den Morgenbrei ins Hemd. Überall beäugen sie uns neugierig, aber superfreundlich. Die Kinder kommen gesaust, lachen, winken, "Hi“ und freuen sich, dass sie sich getraut haben.

 

 

Im Botanischen Garten verfallen wir sofort in Fotografierrausch. Affen sausen herum, ihre neugeborenen Babys hängen am Bauch. Riesige Bäume mit Mangos, Jackfruit und anderen Früchten; alle unsere Zimmerpflanzen, die wir mühsam im Topf kultivieren, werden hier bis zu 20 m hoch, z. B. der Gummibaum. So können leicht drei Stunden vergehen, bis wir beim Viktoriasee unten und dann wieder oben sind.

 

 

Hier hat Karin das Glück, eine nur saisonal erhältliche Leckerei kosten zu können – Nsenene: frittierte Heuschrecken. Heiß und knusprig und leicht gesalzen könnten sie echt zum Fernsehsnack werden. 

 

Dann muss etwas Handfesteres her. Karin  probiert Mato(o)ke, Reis und Ziege. Das ist ein Riesenteller Reis, Gemüse und Kochbananen. Diese werden geschält, in Bananenblättern gedämpft und dann zermatscht wie Püree. Dazu kommt ein Schüsserl mit Ziegenfleisch in würziger Sauce. Dieses schmackhafte Essen kostet umgerechnet 1,50 Euro.

 

Karl hat eine vegetarische Variante ohne Fleisch, aber mit Sauce.

 

Dann fahren wir mit dem Boda-Boda heim. Zu dritt auf einem versteht sich. Mutig stürzen wir uns ins Verkehrsgewühl, man kann sich ja nicht wirklich anhalten und Helm gibt es natürlich auch keinen. Die einheimischen Frauen sitzen mit Rock sittsam seitlich im Damensitz, Karin ist froh über ihre Hosen.

 

Zuhause haben wir ein interessantes Gespräch mit Sim, unserem Vermieter. Unter anderem kommt die Rede auf AIDS, und er meint, die Afrikaner haben nicht das gleiche AIDS wie die Europäer und Amerikaner... Und die verdienen dran, während die Afrikaner an den Medikamenten sterben. Ja, eh! Aber sonst ist er ganz vernünftig und weiß viel und erzählt uns viel über Uganda.

 

Dann ziehen wir nochmals los in die andere Richtung zur Fährstation. Ein Markt ist auch dort. Dahinter große Bündel mit Holz und Haufen mit Holzkohle. Und die Fähre.

 

Und dann leisten wir uns eine Rolex. So viel Luxus muss sein. Eine Rolex ist ein gefüllter Chapati. Zuerst wird Ei mit Kraut und Zwiebel verrührt und am heißen Stein wie ein Omelett gebacken. Dann wird der fertige Chapati daraufgelegt und so verbindet sich beides miteinander. Das Ganze wird ein paar Mal hin und hergedreht, damit es schön braun wird. Dann kommen Tomatenstücke drauf und das Ganze wird eingerollt – Rolex! Schmeckt super! Kostet 40 ct.

 

Zurück nehmen wir wieder ein Boda-Boda, denn es ist dunkel geworden, und da wollen wir nicht alleine auf der Straße sein – sicher ist sicher!

 

Zuhause machen wir noch ein Foto von unseren Gastgebern Mart und Sim - Mart ist die Abkürzung für Martha.

 

 

In unserem Zimmer gibt es so manches Wundersame. Da ist der Schrank, der auf einer Seite abschließbar ist, von der anderen Seite kann man aber frei hineingreifen – auch in die abgeschlossene Seite…

 

Auch die Zimmertür ist natürlich verschließbar, hat aber oben eine 40 cm breite Öffnung, wo locker ein Kind durchpassen würde. Diese Öffnung haben alle Türen im Haus zur Luftzirkulation – Privatsphäre garantiert…

 

Die Dusche hat nur einen Kaltwasserhahn, aber im Brausebereich gibt es ein Plastikschafferl unter einem Heißwasserhahn in 50 cm Höhe zum Waschen. Aus beiden kommt lauwarmes Wasser…

 


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