Jetzt hat es uns doch erwischt

Haben wir bis vorgestern noch großlippig getönt, dass wir einen Darm aus Asbest haben, hat es uns jetzt doch erwischt: Heftiger Durchfall martert uns, Karin muss zusätzlich erbrechen und hat Fieber. In der Nacht geben wir uns die Türklinke in die Hand und wechseln vom Thron der Maharadschas zum Thron in Badezimmer. Die Lage ist im wahrsten Sinne des Wortes besch…

 

Und ausgerechnet heute müssen wir fliegen. Denn da wir nicht wieder 6 ½ Stunden auf die Abfahrt eines Zuges warten wollen, leisten wir uns einen Inlandsflug von Air India. Jetzt sind wir endlich auf Asterix fliegendem Teppich von Erinda gelandet.

 

Der Morgen findet uns als Halbleichen. Uns war zwar bewusst, dass das Taj Mahal eine Grabstätte ist und dass die Inder nach Varanasi zum Sterben fahren, aber so wörtlich hätten wir das auch wieder nicht nehmen müssen 😉

 

Und weil es so gut zur Stimmung passt: Indien ist nicht nur die Paläste der Maharadschas, es sieht auch so aus: Heilige Kühe, Misthaufen mitten auf der Straße, dahinter das schöne Tor, immer beides auf einmal.

 

 

Aber es hilft ja nichts: Wir müssen los. Mit dem Tuk-Tuk zum Flughafen – da müssen wir unser Ticket herzeigen, um reinfahren zu dürfen. Agra hat nämlich keinen zivilen Flughafen, die Flugzeuge starten von der Air-Force Base. Sie finden uns zwar nicht auf ihrer wichtigen Namensliste, lassen uns aber trotzdem rein. Am Flughafen dann nur ein einziger Mensch vor uns, sonst ist noch keiner da. Hier fliegen so wenige, dass man ganz spät kommen kann. Es geht auch nur ein einziger Flug! Wie der dann 1 ¼ Stunden verspätet sein kann, ist uns ein Rätsel, die Zeit verbringen wir dösend. Check-In problemlos. Security-Check: Dem Franzosen vor uns nehmen sie zwei Wasserflaschen weg, und er muss um seine Schnurrbartstutzschere diskutieren, bei uns übersehen sie drei (!) Wasserflaschen, die wir auf Verdacht mitgenommen haben…

 

Der Flug hat einen Zwischenhalt, wir können aber in der Maschine sitzenbleiben. Sehr angenehm. So sind die 2 ½ Stunden bald vorbei. Und sogar das Sandwich, das wir mit auf dem Boden schleifendem Magen zu uns nehmen, bleibt drin. Sie müssen uns also in Varanasi nicht direkt zu den Verbrennungsghats bringen😉

 

Da es eine Stunde Fahrt bis zum Hotel ist, nehmen wir diesmal ein Pre-paid Taxi, das ist billiger als ein Airport-Taxi. Über 1 ½ Stunden dauert die Fahrt, weil es so staut. Die Luft ist noch schlechter als in Delhi, grau in grau. Wie üblich finden wir das versteckte Hotel nicht gleich. Mit viel Fragen und anschließendem Anruf finden wir soweit hin, dass uns die Eigentümer auf der Straße abholen und durch das Gässchengewirr lotsen. Dafür liegt es ruhig abseits des Verkehrswahnsinns. Darauf achten wir immer. Sobald wir im Zimmer sind, ziehen wir uns die Decke über den Kopf und schlafen. Entwarnung: We will survive😉

 


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