Auf ein Neues

Wir rennen, rennen, rennen, …. So knapp war es noch nie. Nur 5 Minuten, nachdem wir unsere Plätze eingenommen haben, schiebt das Flugzeug aus der Parkposition. Und dabei haben sie extra auf uns gewartet. Wir sind auf dem Weg nach Bangkok. Doch halt, ihr wähnt uns ja noch in Varanasi.

An unserem letzten Tag in Varanasi sind wir noch einmal Rikscha gefahren. Eigentlich unfair: Ein Rikscha-Fahrer der uns schwere Europäer durch die Gegend strampelt, bekommt nur halb so viel, wie ein Tuk-Tuk Fahrer, der bequem auf seinem Hintern sitzt.

 

 

Wobei schwer relativ ist. Nach unserem ersten „Morbus touristica“ passt Karl bequem in Kleidergröße M, während Karin allmählich das asketische  Äußere eines Gurus annimmt. Leider nicht dessen Weisheit 😉.

 

Von Varanasi nach Delhi fliegen wir. Das einzige Außergewöhnliche daran ist, dass das erste und einzige Mal in Indien alles planmäßig verläuft.

 

Einen Rasttag in Delhi verbringen wir dösend.

 

Und dann wird’s heftig: Als wir uns um 5 Uhr früh auf den Weg zum Flughafen machen, ist die Hoteltür mit Vorhängeschloss versperrt. Da die Rezeption 24 Stunden besetzt ist, suchen wir die Rezeptionisten. Ja, wo sind sie denn? Na, da müssen wir nur einen Meter tiefer schauen. Selig vor sich hin schnarchend liegen sie auf Matten am Boden, der Schlüssel zur Hoteltür unter dem Kopfpolster vorbildlich gesichert. Da um 5 Uhr noch keine U-Bahn fährt, haben wir ein Taxi bestellt, das sogar bereits da ist. Aber Hallo, es ist das absolut übelste Gefährt, das uns auf unserer ganzen Reise begegnet ist. Die Tür lässt sich nur von innen öffnen, was beim Einsteigen irgendwie unpraktisch ist, die Deckenpolsterung ist mit Tixo verklebt. Beim Fahren strömt starker Abgasgestank ins Wageninnere, der Kopfschmerzen verursacht. Deshalb haben wir die Fenster weit offen und werden auf der Stelle von einer hauchdünnen Eisschicht überzogen. Gegen die Abgase hilft das wenig, dafür kann sich der Smog besser im Wagen verteilen. Asthmatisch hustend setzt sich unser Schnauferl in Bewegung. Doch erst einmal auf Betriebstemperatur, ist unser Hupferl nicht mehr zu bremsen. Im dichten Nebel links und rechts überholend, erreichen wir in Rekordzeit den Flughafen. Nebelscheinwerfer scheinen unbekannt zu sein, deshalb hat jeder (!) die Warnblinkanlage eingeschaltet. Spannend!

 

Und dann beginnt das Drama: Wir hätten in Mumbay 2 Stunden 40 Minuten Aufenthalt. Wegen des starken Nebels in Delhi können wir aber erst mit 2 Stunden 30 Minuten Verspätung starten!!! Ein wenig Verspätung können wir einholen, aber bis zum Gateschluss bleiben uns gerade mal 5 Minuten. Wir rennen, rennen, rennen, und dann steht da gottlob ein Mitarbeiter der Fluglinie, die beschlossen hat, auf uns zu warten. Und so schaffen wir es in einer Viertel Stunde durch den Flughafen Mumbay inklusive Sicherheitscheck und Ausreiseformalitäten, wenn auch mit Vordrängen. Völlig ermattet und verschwitzt sinken wir in unsere Sitze und brauchen fast bis Bangkok, um uns wieder zu erholen. Dort stellen wir erfreut fest, dass auch unser Gepäck unsere Geschwindigkeit halten konnte.

 

 

In Bangkok dann der Kulturschock. So etwas Sauberes und Wohlorganisiertes haben wir seit Windhoek und davor in Österreich nicht mehr gesehen. Die Einreise erfolgt völlig problemlos, bis zu 30 Tagen Aufenthalt braucht man kein Visum. Mit zwei S-Bahnen  gelangen wir stressfrei und billig ins Hotel. Wir kontaktieren noch Wiets, aber der schläft bereits. Denn statt einer geplanten 6-8 Stunden Fahrt im Minibus waren sie 16 Stunden unterwegs. Und ruht!

 


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