Trekking-Tour zu den Palaung in Myanmar– Tag 2

Am Morgen waschen wir uns mit dem kalten Wasser am Dorfbrunnen. Unser Wecker war der Gong der Mönche, der sie zum Gebet ruft. Gottlob sind sie hier Spätaufsteher und, so gongt es erst um sechs Uhr. 

 

Das typische Frühstück hier ist gekochter Reis mit einem Spiegelei und grünem Tee.

 

Danach marschieren wir los. Wieder sind wir die einzigen. Heute sind alle langsamer unterwegs als gestern, so bleibt mehr Zeit zum Schauen und Fotografieren. Es geht auf schmalem Pfad ziemlich steil auf und ab, manchmal durch Bäche über Steine und Holzbretter. Wir kommen wieder durch Teeplantagen. 

 

 

 

Wir sehen die Leute bei der Arbeit in den Feldern. Durch mehrere Palaung-Dörfer kommen wir zu unserem heutigen Tagesziel, der Familie von Erics Tante. Eine Oma, ein Opa, die Tante mit Mann und sechs kleine Kinder wuseln durchs Haus.

 

 

Am Eingang des Dorfes ist die Armee postiert, auch im Dorf sind sie überall präsent. Sie gehen in die Häuser, trinken Tee, und auch die Leute hier müssen sie ernähren. Die Soldaten wünschen sich ein Lied, als sie die Gitarre sehen, und so schmettern wir „Country roads“. Danach lassen sich manche mit MG fotografieren, aber das ist uns echt zu heikel. In diesem Dorf wird angeblich einmal in der Woche geschossen, aber das können wir nicht glauben, sonst würden sie uns ja wohl kaum herlassen, während sie die ursprünglich geplante Route gesperrt haben.

 

Auch hier werden wir üppig bewirtet. Die Tour ist all-inclusive bis auf Alkohol. Das ist gut so, so artet es nicht aus. Am Abend gehen wir zu einem Geisterhaus, in einem Teich lebt eine große Schildkröte.

 

 

Später steigen wir zu einem alten hölzernen Kloster hoch. Auf dem Weg begegnen uns Soldaten. Plötzlich werden die Dorfhunde verrückt und verbellen die Soldaten aggressiv. „Ja“, sagt „Eric“, „das ist, weil sie riechen, dass die Soldaten die Dorfhunde essen, deshalb reagieren sie so aggressiv.“

 

Die Soldaten bekommen kein Fleisch, deshalb nehmen sie den Leuten hier die Hunde weg, töten und essen sie. Fein…

 

Hier findet Karl seine Bewundererin. „You are so beautiful“, haucht unsere Hauswirtin. Die weißen Beine haben es ihr angetan! Begeistert deutet sie darauf. Die Frauen hier wollen keine braune Haut so wie wir. Möglichst weiß soll sie sein. Also, ihr Topfenkasneger: Auf nach Myanmar! Hier seid ihr das Schönheitsideal.

 

Im Kloster verhutzelte alte Frauen, die silberne Schalen mit Kerzenständern mit Kräutern und Räucherstäbchen schwenken und beten – so andächtig. Da verbieten sich Fotos. Die Mönche sind sehr freundlich. Alle wollen immer wissen, aus welchem Land wir kommen.

 

Am Abend sitzen wir wieder ums Lagerfeuer. Aber einer schwächelt, die Verdauung macht Probleme, in der Nacht kommt ein zweiter dazu. Manche haben mit Blasen zu kämpfen. Wir haben unsere Bergschuhe mit und deshalb keine Probleme. Es ist auch echt nicht weit. 45 km in 2 ½ Tagen, wenn auch kurzen…

 

Als Zach sich im Bett aufsetzt, sieht er sich plötzlich einer ausgewachsenen fetten Ratte gegenüber. Das arme Tierchen flüchtet über Rodericks Kopf, der es nicht merkt, weil er Ohrstöpsel trägt, im Nachhinein aber die Krise kriegt. Karin und Karl kommen erst später ins Lager und finden Zach in Karls Bett wieder, wohin er sich im Halbschlaf geflüchtet hat. Als wir am nächsten Morgen die Erklärung hören, lachen wir Tränen. Wo die Ratte wohl übernachtet hat?

 


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