In Hsipaw

Zurück in Hsipaw holen wir unsere eingelagerten Sachen und dann gehen wir zum Shan-Palast. Vor Jahren hat Martina Karin ein Buch gegeben: „Twilight over Burma – ich war eine Shan-Prinzessin“. Heute stehen wir in dem Haus, in dem sie gelebt hat, zwar kein Palast, aber ein stattliches Herrenhaus, und ihre Verwandte erzählt uns die Geschichte des letzten Shan-Prinzen und seiner österreichischen Frau Inge, die er beim Studium in Amerika kennengelernt hat. 

 

 

Da wir unsere Artikel jetzt erst fast zwei Wochen später veröffentlichen, haben wir in der Zwischenzeit eine Mail von Martina erhalten, die uns darauf hinweist, dass da in Hsipaw was zu sehen wäre. Wir waren zwar schon da, aber Martina hat das Ganze so schön beschrieben, dass ich die Geschichte hier mit ihrer Erlaubnis aus ihrer Mail zitiere:

 

"Shan. Dieses Wort kam mir bekannt vor:

 

Leseratte Karin: hast du gewusst, dass 1953 die Kärntnerin Inge Sargent mit ihrem birmesischen Ehemann, den sie beim Studium in den USA kennen gelernt hat – und der ihr nicht verraten hat, dass er auch Prinz des birmesischen Bergstaates Hsipaw und Oberhaupt der Shan ist, nach Birma gezogen ist? Erst als sie beide mit fürstlichen Ehren empfangen wurden, dämmerte es ihr, dass er etwas Besonderes sein muss. Sie wird die Mahadevi – Himmelsprinzessin genannt. Sie lernt Shan und Birmesisch, macht sich mit den Traditionen vertraut und engagiert sich in sozialen Projekten. 1962 findet das fortschrittliche Märchen ein grausames Ende: Ihr Mann Sao Kya Seng wird nach dem Militärputsch verschleppt und ermordet. Ihr gelingt mit ihren beiden Töchtern die Flucht. Zuerst nach Österreich und dann in die USA. Bis heute wird sie als letzte Mahadevi von den Shan verehrt!

 

Das Buch wurde 2016 verfilmt, war echt gut. Im Anschluss gab es eine Doku über sie. Ihre Töchter schreiben jedes Jahr! An die Regierung, wo ihr Vater sei und was mit ihm passiert ist. Bis heute hat die Regierung nicht zugegeben, dass sie ihn ermordet haben! Sie lebt seit 1966 in den USA, war Lehrerin, ist wieder verheiratet und leitet mit ihrem Mann ein Hilfsprojekt für birmesische Flüchtlinge. 2000 wurde ihr der Menschenrechtspreis der UNO verliehen.

 

Leider dauert das Märchen der kleinen Österreicherin nur 10 Jahre."...

 

In dem Haus lebt jetzt der Neffe des Prinzen (der jetzt der regierende Prinz wäre) mit seiner Frau. Sie halten das Andenken wach. Auch der Vater von "Mr. Donald"  wurde damals verhaftet, gemeinsam mit vielen. Sie wurden später freigelassen. Doch bis heute gibt die Regierung nicht zu, dass Inges Mann damals überhaupt verhaftet wurde.

 

Die Frau von Mr. Donald erzählt auch, dass Inge Sargent damals von Österreich wieder nach Amerika gegangen ist, weil man sie in Österreich mit zwei asiatischen Kindern überhaut nicht akzeptiert und ihr das Leben schwer gemacht hat...

 

Zum Shan-Palast hat uns "Mr. Book" geschickt. "Mr. Donald freut sich, wenn er hört, dass sie aus Österreich sind." 

 

Mr. Book betreibt einen kleinen Buchstand und ist eine sehr interessante Persönlichkeit. Schon zu Zeiten, als es verboten war, ein treuer Anhänger von Aung San Suu Kyi, steht er bis heute unter Beobachtung der Polizei. Nachrichten über die Shan-Rebellen und die Kämpfe bekommen die Leute hier nur über ausländische Medien...

 

 

Am Weg sehen wir eine "Nudeldruckerei". Hier werden Reisnudeln hergestellt.

 

 

 

 

 

Getrockneter Soja

 

 

Spielzeug selbst gemacht: Kind mit Bambusroller

 

 

 

Grabstein  auf dem Friedhof


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Kommentare: 1
  • #1

    Bruni, , , (Donnerstag, 02 Februar 2017 18:15)

    Ja warum schaut denn der Karli so desparat der Tisch ist doch reichlich gedeckt? Schön, dass ihr wieder online seid, wir haben euch und eure Berichte schon vermisst �, kein Scherz ich sitz dann vor meinem "Kastl" und �, tja eine liebgewordene Gewohnheit.