Trekking-Tour zu den Palaung und Shan in Myanmar bei Hsipaw - Tag 3

Die Nacht war sehr kalt. Am Morgen schauen einige zerknittert aus der Wäsche, weil sie schlecht geschlafen haben. Uns geht es gut, so genießen wir ein üppiges Frühstück. Dann nehmen wir den letzten Teil der Tour in Angriff. Es geht vorwiegend bergab. Gut so!

 

Am Weg durch das nächste Dorf sind die Teeblätter zum Trocknen ausgebreitet.

 

 

Ein Weg führt uns durch Felder und Wiesen. Wir sehen erstmals Sesamfelder. Die Leute ernten Mais. Es wird alles händisch gemacht. 

 

 

Seit kurz hinter Hsipaw haben wir keinen Asphalt mehr gesehen, keine Autos, keinen Strom. Licht haben sie nur wenige Stunden am Abend als Batterielicht, aber Batterien sind teuer. Im Dorf, in dem wir gestern übernachtet haben, gibt es fünf Fernseher über Satelliten, und da trifft sich das ganze Dorf, um einen Film zu schauen. Um neun ist normalerweise Ruhe, dafür stehen sie zeitig auf, damit der Reis fertig ist, wenn die Bettelmönche essen holen kommen.

 

Später geht es auf schmalem Pfad hinunter, steil durch Wald. Unten Reisfelder, manche geflutet und grün.

 

 

 

 

 

Teesträucher am Weg

 

Heute gehen wir nur 4 Stunden. Um zwölf Uhr holt uns so ein kleines dreibeiniges Gurkerl ab und bringt uns zu heißen Quellen. Dort bekommen wir unser Mittagessen. Danach geht es ins heiße Wasser. Es ist wie Thermalwasser, ein Becken für Männer, eines für Frauen. Karl verweigert, er bleibt lieber draußen sitzen und singt mit den anderen Wasserscheuen.  

 

 

Irgendwann kommen sie drauf, dass in Myanmar gerade auf birmesisch modern ist, was bei uns in den Siebzigern oder so in war. Und wir lachen uns kaputt, als der 19-jährige Eric ganz begeistert erzählt: „La paloma blanca ist ein sehr populäres Lied in Myanmar!“ Und enthusiastisch singt er mit, wieder mal mit mehr Begeisterung als Melodietreffsicherheit. Sie sind einfach so herzig hier, teilweise leben sie echt noch hinter dem Mond und können sich dafür aber für die einfachsten Dinge begeistern. Man möchte sie dauernd vor der bösen Welt da draußen beschützen, weil es einfach so liebe Leute sind.

 

Karin stürzt sich ins Geschehen und wird von den einheimischen Damen sofort „adoptiert“ und in die Bräuche eingewiesen. Also: Zuerst wickelt man sich ein Tuch über der Brust um den Körper und zieht sich darunter aus. Dann wäscht man sich am Beckenrand und schrubbt und spült sich gründlich ab. Auch die Haare werden gewaschen. Solcherart sauber, steigt man ins Wasser, all das unter viel Geplansche und Gelächter. Alle haben viel Spaß, es wird viel gelacht, eine gemeinsame Sprache haben wir ja nicht. Karin bekommt Seife und Shampoo und heißes Wasser - nach drei Tagen eiskaltem ist das echt ein Genuss.

 

Danach geht es mit dem „Gurkerl“ zurück nach Hsipaw. Die Tour hat uns echt gut gefallen, wir hätten nicht gedacht, dass wir immer als einzige Gruppe wandern würden, und dass wir echt so ursprüngliche Dörfer ohne Souvenir-Shops und Touristengetümmel erleben würden. Und die Gruppe war echt nett. Wir wären gerne noch weiter gewandert.

 

 


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