Wasserfall und Hmong

Mit dem Moped erkunden wir die Gegend um Vang Vieng. Die herrliche Berglandschaft ist einfach zu schön. Wir werden noch froh sein, kein Fahrrad genommen zu haben…

 

Sobald man von der Hauptstraße weg ist, beginnt die dirt-road. Schlaglöcher, so tief, dass sich eine Kuh darin verstecken kann und kindskopfgroße Steine stellen eine Herausforderung für unser kleines Honda-Mopperl dar. Der „Wüde mit seiner Maschin“ ist in seinem Element. Karl fährt so etwas sehr gern und meistert die Hindernisse mit Begeisterung, während sich Karins Rolle auf hinten drauf sitzen, festhalten und zittern beschränkt. Apros pos Kühe. Für die ist die Straße anscheinend Lieblingsparkplatz, und wenn sie am Abend mit dem Moped eingetrieben werden, ist auf dem Highway die Hölle los. Kuh-Rush-hour!

 

 

Unser erster Weg führt uns zum Kaeng Yui-Wasserfall und Keon-Wasserfall. Nun sind Wasserfälle ja in der Trockenzeit mangels Wasser nicht so prickelnd, aber der Weg am Bach entlang ist schön. Wir überqueren quietschend (zumindest manche) unsere erste schwankende Hängebrücke und kommen zum ersten (mickrigen) Wasserfall. Das absolut Tollste sind hier die vielen bis zu handtellergroßen schönen Schmetterlinge in orange, blau-weiß, schwarz, und, und, und…

 

 

Beim zweiten Wasserfall liegt ein Reifen. So kommen wir hier zu „Tubing für Anfänger“. Tubing ist, sich mit einem Reifen den Bach hinunter treiben zu lassen, in Vang Vieng bei den jungen Leuten der große Renner, dort gerne von Bar zu Bar…

 

Die Wasserfesten unter uns probieren es mal aus…

 

 

Beim Wasserfall sind wir bis auf zehn Minuten ganz alleine, in denen eine Reisegruppe „durchgetrieben“ wird. Die müssen immer furchtbar viele Programmpunkte abhaken, damit sich der Preis auch lohnt😉 - wir bleiben noch ein wenig sitzen…

 

Ihr Guide erklärt uns einen schönen Weg in ein Hmong-Dorf. Die Hmong sind ein Volksstamm. Die Strecke führt  wunderschön durch herrliche Berge und Hügel, einem Fluss folgend. Teils steil auf und ab über Schotterpiste schnaufen wir mit unserem Mopperl. Besser gesagt, das Moped schnauft, und wir sind froh, dass wir nicht mit dem Rad unterwegs sind. Sonst wären wir das mit dem Schnaufen!

 

Im Hmong-Dorf gibt es eigentlich nichts Aufregendes zu sehen, aber die zwei alten Damen sind schon sehenswert, oder?

 

Dann müssen wir wieder Höhlenforscher spielen: Die Hoi-Höhle und noch eine zweite haben wir uns ausgesucht. Auch hier bleiben wir alleine, während in der nicht weit entfernten Water-Cave der Bär steppt.

 

Die Höhle ist riesig, man kann fast 2 km in den Berg gehen, es gibt wieder zahlreiche Felsbildungen und, wie „Mini-Pamukkale“ Sinterterrassen, die jetzt in der Trockenzeit aber (no na) trocken sind. Bei uns wäre das geschützt und das „Betreten verboten“. Hier aber marschiert und klettert man in der Höhle mitten durch. Die Hoi-Höhle wird uns lange in Erinnerung bleiben, obwohl sie durch die Größe nicht so „abenteuerlich“ wirkt wie die Bor-Keo gestern.

 

 

In der zweiten Höhle muss man ein wenig kraxeln, es gibt immer wieder wilde Löcher, in die man ohne Lampe böse stürzen könnte. Unseren Stirnlampen haben wir neue Batterien spendiert, so kann nichts passieren. Durch das Kraxeln und Rutschen sehen wir aber bald aus wie Schmierfinken.

 

 

Da das Moped gerade mal 4,5 Euro am Tag kostet, werden wir morgen noch einmal eine Runde fahren. Man kommt einfach viel weiter, und es ist so schön, wieder ganz frei unterwegs zu sein und stehen bleiben zu können, wo wir wollen. Manchmal fragen wir uns: „Spazieren wir hier wirklich mutterseelenalleine mitten in Laos durch die Berge?  Kann das wahr sein?“ Dann bleiben wir stehen, sind einfach nur dankbar und „programmieren unseren inneren Speicher“, damit wir ja nicht vergessen, wie gut es uns geht…

 

Am Abend essen wir laotisch. Karl isst einen kalten laotischen Gemüsesalat aus Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Salat und Korianderblättern mit Eiern, Erdnüssen und Baguette. Denn die Franzosen haben das Baguette-Rezept dagelassen! Karin bekommt einen Fisch-Salat. Eigentlich ist es eher ein Pfannengericht, gebratene Fischstücke mit vielen gebratenen Zwiebel- und Knoblauchscheiben, mit Pfefferminzblättern. Dazu wird rohes Gemüse und Salat und Klebreis im Bambuskörbchen gereicht. Auch zur Nudelsuppe mittags wurde ein Teller mit rohem Salat und Pfefferminzblättern gereicht. Beides wird zerzupft und unter die Suppe gerührt. Die Nudelsuppenschalen sind hier riesig, mit vielen Nudeln drin, die aber nur gut sind, wenn sie frisch gemacht und noch eine wenig „knackig“ sind.

 

 

 

 

Die asketischen Zeiten sind vorbei. Durch die gute asiatische Küche erinnert deshalb unser Äußeres allmählich an das des Herrn am Bild.


Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...

Kommentar schreiben

Kommentare: 0