Was man nicht alles essen kann…

„Schau mal, was ist das denn?“ Staunend streifen wir über den Markt in Oudomxay. Hier finden wir endlich das, was wir uns unter „Exoten“ vorgestellt hatten.

 

Nach Oudomxay sind wir mit dem Bus von Phongsaly gekommen. Da der einzige Bus des Tages ein Tagbus ist, sehen wir die herrliche Berglandschaft. Die alte Omi neben uns stimmt das aber auch nicht froh – sie erbricht sich heftig in ihr Plastiksackerl. Doch das bleibt nicht das einzige Ungemach. Der Fahrer scheint ein Problem mit seinen Ohren zu haben und dreht den Lautstärkenregler auf Vollgas. Mit ohrenbetäubendem Lao-Pop ziehen wir durch das Land. Außerdem glaubt er, uns schockfrosten zu müssen, und wir sitzen bei 30 Grad Außentemperatur mit Haube und Jacke unter einer Decke.

 

Lange Zeit fahren wir an einem herrlich grünen Fluss entlang. Zwischen Bach und Bergen auf beiden Seiten hat gerade noch die enge Straße Platz.

 

Oudomxay sieht uns nur, weil wir dort den Bus nach Pak Beng nehmen wollen. Glauben wir. Da wissen wir noch nicht, dass wir hier ungeahnte Köstlichkeiten sehen werden…

 

Wir streifen über zwei lokale Märkte. Da bringen die Bäuerinnen mit, was der Mann in der Nacht beim Jagen erwischt hat. Die Bambusratte erkennen wir im gehäuteten Zustand, da wir sie schon lebend gesehen haben. Beim ersten Mal Vorbeigehen ist sie noch ganz. Beim zweiten Mal hackt die Marktfrau gerade ein stattliches Hinterviertel ab, das laut Waage ein gutes Kilo wiegt. 

 

Aber der Rest?

 

Da ist der Kopf eines Tieres: Sieht aus wie eine Gämse, Hörner, schwarzes Fell. Das restliche Fleisch ist schon verkauft. Das Tier daneben: Keine Ahnung!!! Schwarzes Fell, Pfoten, schwarzer langer Schwanz wie bei einer Katze und ungefähr hundegroß. Leider fehlt der Kopf. Hund kann es keiner gewesen sein, da die Händlerin uns andeutet, dass es klettert. Fotos dürfen wir keine machen, sie deckt die Tierchen mit einem Tuch ab.

 

Die nächste hat verschieden Ratten im Angebot, Wiesel, Singvögel, und auch sie lässt uns nicht fotografieren. Eine dritte Händlerin hat einen anderen Leckerbissen parat: Sieht aus wie eine geselchte Ratte. Halbiert und aufgeklappt. Mahlzeit!!

 

 

Doch erst abends könnten wir die feinsten Sachen verkosten: In den Restaurants der Chinesen gibt es keine Speisekarten, sondern einen Speiseschrank. Da sucht man sich die Zutaten aus und bespricht die gewünschte Zubereitungsart. Da tun wir uns halt etwas schwer damit😉

 

Diesmal gibt es in zwei Restaurants Maden und große Frösche oder Kröten. Und auch große braune Käfer sind im Angebot, schon fertig zubereitet in Sauce, die sehen aber nicht so lecker aus. Wir wären ja durchaus bereit, in eine Kröte zu investieren, aber fast 10 Euro für so ein Tierchen sind uns echt zu happig! Da wir nie sagen können, wie wir etwas zubereitet haben wollen, bekommen wir nie so viele kleine Tellerchen wie die Chinesen. Das müssen wir noch üben, denn bei denen sieht das echt lecker aus. Aber wir sind ja noch ein Weilchen hier!

 

 

Auch Bananenblüten kann man essen. Sie werden gekocht. Verschiedene Wurzeln und Gemüse gibt es auch heute wieder, die wir noch nicht kennen.

 


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