Im Sleeper Bus nach Thakhek

Wer je in einem regulären alten laotischen Sleeper-Bus gelegen ist, weiß: Es ist gut, kurz gewachsen zu sein. Karl liegt wie eingebaut, kann aber noch die Beine ausstrecken, Karin hat es relativ bequem, zur Seite hin ist es in den Zweierkojen kuschelig. Da ist es gut, wenn der Zweite kein Fremder ist…

 

Von Luang Prabang nehmen wir am frühen Morgen einen kleinen Bus, um schon am frühen Nachmittag in Vientiane zu sein. Dann erwischen wir am Abend noch den Bus nach Thakhek. Vorher sehen wir noch die Prozession der Mönche, die die Speisen einsammeln. Eigentlich hatten wir das gar nicht vor, aber da wir schon wach sind, schauen wir noch hin, bevor wir losfahren. Touristen sitzen brav auf Stockerln, denn es gehört sich nicht, höher als der Mönch zu sein, und die sind ja nicht eben hoch😉 Und dann formen sie aus einem vorher erworbenen Reiskörbchen Bällchen, um sie in die Sammelgefäße der Mönche zu geben. Jeder nur ein Bällchen, denn es gibt mehr Touristen als Mönche, die würden ja sonst überfüttert😉

 

Da wir die gleiche Strecke wie bei der Herfahrt nehmen, gibt es nichts Neues zu berichten. Nach vier Stunden kommen wir in Vang Vieng an, müssen in einen anderen Bus umsteigen und fahren weiter nach Vientiane. Da wir halb leer fahren, bleibt der Fahrer bei jedem Hauseck stehen, um potentielle Mitfahrer zu finden. Und da treffen wir Thomas wieder, der autostoppend am Straßenrand steht. Mit ihm waren wir in Hsipaw trekken und freuen uns sehr, ihn wiederzusehen. Doch: „No Money, no honey“. Ohne Geld nimmt ihn der Fahrer nicht mit. Schade! Es wäre nett gewesen, zu hören, was er seither erlebt hat. Witzigerweise haben wir auch Ratten-Roderick (ihr erinnert euch?) in Vang Vieng wiedergetroffen, der uns gute Tipps für Nordlaos gab. Die Back-Packer-Welt ist klein. 

 

Durch das ständige Leute-Eintreiben kommen wir statt um zwei erst um halb vier in Vientiane an. Natürlich müssen wir vom Nord- zum Südbahnhof, also wieder so ein Sammel-Tuk-Tuk bestiegen. Dass wir die letzten zwei sind, die Platz haben und fahren wollen, erleichtert die Preisverhandlungen😉 Denn der Fahrer will los. Also gurken wir los, nachdem wir zuerst mit Ruhe am WC waren und diverse Erkundigungen eingeholt haben. Nach jeder Erledigung sinkt der Preis, und schließlich sind wir mehr als zufrieden und es geht los.

  

Eineinhalb Stunden (!) kurven wir durch Vientiane und laden Leute vor ihrer Haustür ab. Die Wegerklärungen klingen verdächtig wie „Do umi, yeah“. Schließlich kommen wir am Südbahnhof an. Und hören, dass schon eine halbe Stunde später ein Bus gehen soll. Es ist ein sogenannter „Sleeping bus“ mit Schlafkojen. Normalerweise sind die für Ausländer, sehr schön – und sehr teuer. Also sind wir noch nie mit einem gefahren. Dieser aber ist ein sehr alter und deshalb der billigste überhaupt. Die Maße sind allerdings für Asiaten, aber wir sind ohnehin nur insgesamt drei Weiße, denn die meisten Touristen gehen lieber in der Stadt zu einer Agentur, die ihnen teure Luxusbusse verkauft oder für die regulären Linienbusse Aufschläge verlangt, wenn es für diese Strecke keinen Luxusbus gibt. 

 

 

Sorgfältig gefaltet wie ein Plissee-Rock passen wir beide Kurzfußindianer bequem in die Koje. Die Fahrt soll eh nur sechs Stunden dauern. Und wahrhaftig, nur knapp 6 ½ Stunden später, um 11:30 nachts sind wir schon in Thakhek. Karl findet uns ganz in der Nähe ein sehr günstiges Hotel, deshalb sind wir zuerst nicht sicher, ob der Preis für die ganze Nacht gilt😉 Denn der Weg dorthin führt über den Strich. Doch es ist wohl wirklich die Lage, die den günstigen Preis ergibt, und nach ruhiger Nacht sind wir bereit zu neuen Taten.

 

Thakhek ist ein verschlafenes Nest am Mekong, gegenüber ist Thailand, was gut ist, wenn man sein Visum verlängern will. Sehr viel zu tun gibt es hier nicht, außer ein Motorrad oder Moped zu mieten und die Natur-Sehenswürdigkeiten der Umgebung anzusehen, denn es gibt hier einen Nationalpark. Da wollen wir hin.


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