Stock und Stein

Da unsere Motorradtour durch den Regen ein wenig kurz war und das Motorrad gerade mal 7 Euro am Tag kostet, behalten wir es einen Tag länger und machen noch eine Geländetour. Dabei zeigt sich, dass Motorrad und Fahrer echt was drauf haben (müssen).

 

 

Sind normalerweise unsere Fotos etwas karinlastig, so beschränkt sich heute ihre Funktion auf "Sitzenbleiben!!!" - also Hintern zusammenkneifen und zittern. Oder, wenn sie vorher absteigen darf - fotografieren. Und das ist besser so, denn die heutige Strecke hat es in sich.

 

 

Da "The Loop" nur auf Asphalt verläuft, war uns ein bissi fad. So suchen wir uns am GPS eine schöne Strecke, die uns zuerst wieder einmal zu einer Höhle führen soll. Die Zufahrt zur Thom Pha Chan ist nicht ausgeschildert, aber wir fragen uns durch. Dort sind wir - wenig überraschend - alleine. Die Höhle selbst ist nur 600 Meter lang, wird von einem Fluss durchflossen, das kennen wir ja schon.

 

Innen gibt es einen riesigen Buddha-Schrein  mit einem Sandelholzbuddha. Die Höhle selbst ist immens hoch: Ja, wo ist denn das Motorrad?

 

 

Über Felsen und über schmale, wackelige aufgelegte Holzbretter klettern wir durch die Höhle. Ein paarmal müssen wir wieder den Bach queren. Auf der anderen Seite führt der Pfad tiefer in die Höhle zu filigranen Stalagmiten und Stalaktiten. Hoch über einem Felskessel stehen wir und schauen in die Tiefe. 

 

 

Wir finden auch noch einen Pfad, wo man weiter unten an den Felsen entlang aus der Höhle klettern kann.

 

Danach suchen wir uns einen Weg durch den Dschungel. Am GPS als Fußpfad eingezeichnet, führt er durch den Wald und die Berge zu dem See, den wir gestern wegen des Regens nicht mehr besucht haben. 

 

Der Weg ist ein Sahnestückchen: Alles da, was das Biker-Herz begehrt: Sand, Steine, Furchen, Wurzeln, und unerwartete Hindernisse:

 

 

Über sieben km schlagen wir uns so durch den Dschungel, nur einmal, ganz am Anfang kommen wir durch ein Dorf, wo uns alle fassungslos anstarren und die Kinder "Sabaidee" jubeln.

 

Der Weg wird immer schlimmer und enger, aber wir kommen voran. Manchmal fällt die Entscheidung schwer. Rechts? Oder doch lieber links?

 

 

Wir reiten über Stock und Stein, flitzen durch ausgewaschene Furchen und matern unser armes braves Moped über die Felsen. Karl ist in seinem Element, das Moped ist deutlich weniger enthusiastisch. Wir meinen gar, es leise maulen zu hören: "Immer diese Ausländer!"

 

 

Und als wir schon denken, jetzt haben wir es bald geschafft: Game over! Auf der einen Seite umgestürzte oder gefällte Bäume, auf der anderen Seite führt der Pfad direkt in die hohen Felsen des Berges. Unmöglich, da weiterzukommen. Wir könnten zwar die 5 km zu Fuß gehen, aber hin und zurück sind es zehn, und es ist schon 15 Uhr. Um sechs wird es dunkel, und dann wollen wir nicht mit der Maschine im Dschungel stehen. Zumal keiner weiß, wo wir sind. Also zurück.

 

 

Um fünf kommen wir wieder in Thakkhek an und überfallen sofort ein Restaurant zum Mittagessen. Denn den ganzen Tag haben wir nicht einmal eine Nudelsuppe aufgetrieben. Um acht gehen wir dann nochmals Abendessen.

 

Beiden tut uns der Hintern heute ordentlich weh. Bei Karl sind auch noch andere Körperteile betroffen... Natürlich die Arme - was dachtet ihr denn?

 


Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...

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Kommentare: 2
  • #1

    Bruni (Montag, 27 Februar 2017 20:07)

    ....bist du moped? Mehr gibts dazu nicht zu sagen �.
    Die paar Wochen werdet ihr schon noch überstehen mit Nudelsuppe - denn bald gibts wieder österreichische Küche inklusive Schwarzbrot � und wir müssen wieder aud Bücher umsteigen. Mein Tablet und ich werden euch sehr vermissen. Oder ihr schreibt das alles in ein Buch .... bis zur nächsten Reise ....�

  • #2

    Martina (Sonntag, 05 März 2017 17:39)

    Nicht im Wald fahren! Auf der Straße!