Raus aus dem Wald ihr Affen

Es ist schön, dem Tag genüsslich in der Hängematte liegend in aller Herrgottsfrühe beim Erwachen zuzusehen. Karl ist das eher wurscht, er büselt lieber noch ein bisschen, auch von Tarjei ist nichts zu merken. Karin nimmt ein Morgenbad.

 

 

Und dann muss man doch wieder in die muffelnden Klamotten. Unser Frühstück ist wieder Baumtee und über dem Feuer geröstete Baguettes. Und los geht’s.

 

Das Lager ist bald abgebaut. Nur die Plastikplane zum Schutz gegen Regen und die Feuerstelle bleiben zurück. Den Müll nehmen wir mit, sehr angenehm im Vergleich zur hier gängigen Praxis.

 

Ein Stück nehmen wir den gleichen Weg wie bei der Nachtwanderung. Wir locken noch einmal die große Vogelspinne aus dem Netz.

 

 

Und auch unser Freund der „Eguana“ ist noch immer da. Ist aber kein Faultier;)

 

 

 

 

 

Rote Baumameisen, die wir schon als Curry verkostet haben

 

 

 

Die krabbelnden Schmetterlingslarven

 

Nach eineinhalb Stunden kommen wir aus dem Wald auf eine Art Feldweg. Hier sammelt uns der Bus wieder ein, und wir fahren zurück nach Tatai. Dort gibt es Mittagessen. Danach fahren wir noch zum Tatai-Wasserfall. Auch in der Trockenzeit macht er ganz schön was her.

 

 

Zahlreiche Einheimische haben hier beim Baden Spaß.

 

 

Und der Respekt vor der Geistlichkeit war auch schon einmal größer:

 

 

Am halben Nachmittag sind wir wieder in Koh Kong zurück. Mit Tarjei haben wir uns sehr gut verstanden, wir beschließen, am Abend noch einmal gemeinsam essen zu gehen.

 

Anschließend gehen wir wieder in unser Guesthouse zurück, wo unser Gepäck wartet. Dem Null-englischsprachigem Personal klarzumachen, dass wir das Gepäck dalassen wollen, war kabarettreif. Zuerst hat die Dame gar nichts verstanden. Aber sie ruft einen polyglotten Mitbürger an, dem wir schildern, was wir wollen, und er übersetzt. Raus kommt: „Yes, you can.“ Am nächsten Morgen dackeln wir mit unserem Gepäck hinunter. Die Dame wird aktiv – und ruft einen Tuk-Tuk-Fahrer. Nein, nein,  Moment, wir fahren ja nirgends hin, nur das Gepäck soll verwahrt werden. Mit Händen und Füßen machen wir ihr schließlich klar, dass wir mit diesen Schuhen wandern werden, mit der Schlafgeste, dass wir auswärts schlafen und dann wiederkommen, und mit dem Gepäck deuten wir auf eine Zimmertür. Na also, geht doch. Wer sagt, dass Hotelpersonal mehrsprachig sein muss. Wollen muss man müssen😉

 

Die Busfahrt nach  Battambang organisieren wir anschließend. Koh Kong ist noch nicht draufgekommen, dass man einen Busbahnhof 7 km außerhalb bauen kann, damit die Tuk-Tuk-Fahrer überleben. Liegt wahrscheinlich dran, dass es bis 2008 mangels Straße keine Autos, Mopeds oder Tuk-Tuks gab. Das erleichtert uns die Recherche bei den beiden Busgesellschaften vor Ort. Bei Virak Buntham wollen sie 23 Dollar für 12 Stunden Fahrt. Gibt’s ja gar nicht! TSS möchte uns um 12 Dollar befördern. Na dann! Morgen geht’s weiter, und ausnahmsweise buchen wir ein Hotelzimmer, da wir erst nach 21 Uhr ankommen werden und Battambang die zweitgrößte Stadt des Landes ist.

 

Dann widmen wir uns dem Blogschreiben und dem Schönheitsschlaf (hilft’s nix, schadt’s nix). Durch das schwülheiße Wetter und den Siebenstundenmarsch gestern sind wir „flach wie ein Schnitzel“😉

 

Am Abend erleben wir ein Tropengewitter, das sich im wahrsten Sinne des Wortes gewaschen hat. Blitz, Donnerwetter, Krach, Bumm, dass es einem die Zehennägel einrollt, und es schüttet wie aus Kannen. Praktischerweise gerade, als wir auf Tarjei warten. Innerhalb von einer Minute sind wir so waschelnass, dass man uns auswinden könnte. Aber dafür extra den Hals umdrehen? ;) 

 

Blöderweise wartet Tarjei auf der anderen Seite des (Mini-)Kreisverkehrs, und wir schaffen es, dass wir uns eine Viertelstunde nicht sehen. Das Wasser steht mittlerweile knöcheltief auf der Straße, und unsere Frisuren ähneln einem zehn Jahre verwendetem Wischmop. Aber letztendlich schaffen wir es, die einzigen Weißen weit und breit zusammenzuführen, und es wird noch ein netter Abend. Feuchtfröhlich auch in Abwesenheit von Alkohol...

 


Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...

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Kommentare: 2
  • #1

    Martina (Sonntag, 26 März 2017 19:55)

    Wischmop: must halt wieder einen Friseur suchen...

  • #2

    Josefine R. (Samstag, 29 April 2017 18:20)


    Es ist so toll, dass mich eure Reiseberichte immer zum Lachen bringen. Euer Humor ist wirklich ansteckend. L.G.