Canyonlands NP, Lathrop-Trail

Dass der Island in the Sky -Bereich nicht  viel zu bieten hat, haben wir gestern geglaubt. Da haben wir den Lathrop-Trail noch nicht gekannt.

 

Die 22 km lange Wanderung beginnt beschaulich. Es geht – für uns einmal eine Abwechslung – durch flaches Grasland.

 

 

Nach einer halben Stunde der erste Ausblick. Rote Felsen, tief unter uns der Colorado – man ahnt es schon – die Hiesis verwandeln sich wieder einmal in Bergziegen. Obwohl, Ziegen gibt es hier keine, wohl aber Dickhornschafe. Zu gerne würden wir eines sehen – die besten Chancen hat man in der Morgenkühle oder an schattigen Plätzen. Sind ja auch nicht blöd, die Viecherl…

 

Wir aber sind wieder mal in den heißen Stunden unterwegs. Ein Schelm, der jetzt denkt, dass der Intelligenzgrad eines Hiesis unter dem eines Schafes liegt!

 

 

Über sanfte Felsstufen geht es bergab. Es ist herrlich, weil menschenleer. Ein Ranger hatte uns gestern diesen Weg empfohlen, wenn wir den Massen entkommen wollen, denn es ist Memorial-Day Wochenende. Da beginnt hier die Hauptsaison.

 

Der Weg wird anspruchsvoller. Zuerst führt er noch leicht über eine zweite Hochebene, dann quert er auf einem schmalen Band eine Felswand.

 

 

 

 

Auf dem ganz rechten Felsen sind wir auf dem obersten Band gleich unter den kleinen Zacken schmal von rechts nach links gequert. Geht ganz schön runter...

 

Und dann verschwindet der  Weg in den Felsen. Besser gesagt, er stürzt sich hinunter. Oh mei, da sollen wir jetzt runter?! Dabei geht runter ja noch, rauf wird dann wieder die reinste Freude in der Nachmittagshitze! Der Gedankensprung zu den Schafen drängt sich wieder auf!

 

Der enge steile Weg geht oft über Fels, dann wieder über Schutt, da sollte man schon aufpassen, wo man hinsteigt. Sonst gewinnt man einen Freiflug, kann aber die Landung nicht genießen – quasi Mogelpackung!

 

 

Nach ca. einer Dreiviertelstunde Abstieg durchqueren wir einen Wash – ein trockenes Flussbett. Dann geht es auf der anderen Seite eher flach in Richtung Colorado. Dorthin zu wandern, wäre eine Zweitagestour, unsere Wanderung soll an einer 4x4-Strecke enden. Den letzten halben km sparen wir uns allerdings. Wozu fad eben dahinlatschen bis zur einer Staubstraße? 

 

 

Dann beginnt wieder einmal die Tour der Leiden: Der Anstieg. Zum wiederholten Male erinnert Karin Karl daran, dass er sie erschießen soll, wenn sie noch mal so eine schlaue Idee hat. Diesmal auch gerne schon mittendrin! Dass Karl sie daran erinnert, dass das ja nicht einmal ein richtiger Berg ist, weil wir ja in einen Canyon und zurück gehen, verbessert die Situation nicht wirklich. Die männliche Hausgams stürmt wie üblich voraus und wartet von Zeit zu Zeit: „Willst rasten, oder gehen wir eh gleich weiter?“ Grrr!

 

Aber eigentlich ist es diesmal wirklich nicht so schlimm, nach ca. einer Stunde stehen wir wieder oben am Band. Hier sind wir raufgehatscht!

 

Schöne Zehen auch ohne Nagellack...
Schöne Zehen auch ohne Nagellack...

 

Auch heute begegnen uns wieder Leute, die eigentlich keine Ahnung haben, wohin sie gehen, wie weit das sein könnte, und die denken, sie könnten jetzt am Nachmittag um drei noch schnell zum Colorado runterlaufen (34 km).

 

Schon um halb vier sind wir wieder am Visitor-Center und füllen alle Wasserflaschen an. In allen Parks kann man am Visitor-Center kostenlos Trinkwasser abfüllen. Im Park selber gibt es kein Trinkwasser, am Colorado könnte man natürlich das Flusswasser filtern.

 

Wir machen einen Großeinkauf in Moab, denn wandern macht Riesenhunger. Karl kauft ein -gefährlich, so ein hungriger Mann im Einkaufsrausch – und Karin schreibt einstweilen einen Blog. Es tut uns leid, dass wir momentan so im Rückstand sind, denn man weiß zwar hinterher noch, was man getan hat, aber die lustigen Begebenheiten fallen oft unter den Tisch! Aber manchmal kommen wir so spät an unseren Lagerplatz und dann fällt ja noch viel Arbeit an: Zelt aufbauen und einräumen, kochen, essen und wieder abwaschen, den Sauhaufen, den wir tagsüber im Auto angerichtet haben, wieder halbwegs aufräumen und alles bärensicher verräumen.  Und dann hat man im Wald halt kein Wi-Fi...

 

Doch wenn wir heute Petzi wären, kämen wir sicher zu Besuch. Ein köstlicher Geruch zieht durchs Gebüsch: Gebratene Hühnerfilets mit rotem Paprika und Mais mit Sößchen, Salat und Reis tafeln wir. Ein wenig Hühnerfleisch braten wir dann für morgen – das wird unser Mittagssandwich – wir sparen vielleicht beim Schlafen, aber nie beim Essen!!! Und „Dosenfutter" kommt niemals auf den Teller!

 

Danach sitzen „Gourmet-Tours“ noch ein wenig in der Abendsonne und lassen den Tag Revue passieren. Und was wohl der morgige bringt?

 

 


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