Arches NP, Devils Garden

Devils Garden, also doch! Soll ja gesperrt sein. Wir wollen aber probieren, wie weit wir auf dem offiziellen Weg kommen. Und siehe da, bis zum Trailhead! Unserer Wanderung steht nichts im Wege…

Doch zuerst kommt jetzt unsere Schlangenstory: Insgesamt drei sehen wir heute, alle lebendig aus nächster Nähe. Zwei davon liegen auf der Straße von unserem Zeltplätzchen zum Nationalpark, bei der kleineren müssen wir neben ihr auf den Boden stampfen, damit sie die Straße verlässt. Wir wollen sie ja nicht überfahren. Man sieht, wir sind wieder in einem zivilisierten Land, in Kambodscha hätte sie gleich einer eingepackt, um sie zu kochen.

Und Karl meint noch: "Die ist sicher schon tot." Doch tote Schlangen züngeln nicht. Das sehen wir uns näher an. Ist hoffentlich nicht giftig...

Bambi sehen wir auch. Auch heute Nacht ist ein Tier bei unserem Zelt vorbeimarschiert, vielleicht diese Mama mit Kind?

Eine schöne Runde führt zu einem beeindruckenden Felsgebiet namens Devils Garden. Über dem Garten des Teufels wacht der Dark Angel, der Dunkle Engel, ein schwarzer Steinpfeiler. Der Herr über die Finsternis ist nicht so leicht zu erreichen. Wir nehmen am Hinweg den Primitive Trail, der nicht nur so heißt… Mit dem Markieren haben sie es nicht so, mit dem Sichern schon gar nicht. Wenn man glaubt, einen Trail machen zu müssen, wo difficult draufsteht, soll man halt selber auf sich schauen. 

Zuerst führt der Weg durch Sand am Hauptweg vielbegangen zum Landscape Arch. Denn anscheinend haben viele probiert, wie weit sie auf der angeblich gesperrten Straße kommen… Dort teilt sich der Pfad in den Primitive Trail und den Hauptweg, den wir zurücknehmen werden. Ab dem Primitive Trail wird es wie bei allen schwierigeren Wanderungen einsam. Sehr angenehm, obwohl wir es ja immer wieder sehr lustig finden, was alles so durchs Gebüsch stiefelt: Von den toughen Outdoor-Typen bis zu geschminkten Stadtweibchen in weißen Turnschühchen ist da alles dabei. 

Eine Weile geht es noch in tieferem Sand dahin, dann die ersten Slickrock-Felsen, glatte, gut zu gehende Felsen. Doch dann stößt Karin erstmals wirklich an eine Grenze: Auf zwei davon kommt sie einfach nicht alleine hinauf, zu steil und hoch sind sie und zu schmal oben die Leiste. Karl ist natürlich wieder gleich oben und reicht ihr die ziehende Hand – alleine wäre hier vielleicht Endstation gewesen.

Einen Abstecher machen wir zum Private Arch, und den haben wir wirklich privat eine Zeit ganz für uns alleine.

Dann geht der Weg wieder einfach weiter, als Pfad immer wieder sandig oder über Fels bis zum Double-O-Arch. Warum der so heißt? Na schaut mal ganz genau. 

Hochrot im Gesicht, denn die Sonne heizt ordentlich, begeben sich die Nachwuchsgämsen zum Dark Angel. Auf dass uns nicht der Teufel hole😉

Wir bauen wieder einmal ein Sandwich, das jeden Bären vor Neid erblassen lässt, dann geht es wieder zurück zum Double-o-Arch und über den Hauptweg zurück zum Landscape Arch. Der Weg geht auch ein Stück über ein etwas schmäleres Felsband, wo es auf beiden Seiten ordentlich runtergeht.

Geklettert sind wir wie die Gämsen, jetzt sind wir hungrig wie die Löwen. Doch auch die dritte Schlange des Tages ist vor uns sicher – zu viele Zeugen😉

Zwischendurch waren wir noch auf einigen Seitenwegen bei anderen Steinbögen, insgesamt um die 2000 soll es in diesem Gebiet geben. 

Beim Sand Dunes Arch treffen wir wieder einmal nette Leute, Sabine und Daniel aus Deutschland. Beim Tratschen verfliegt die Zeit, und am Schluss vergessen wir doch glatt sowohl ein Foto vom Bogen, als auch von den beiden zu machen. Wir freuen uns immer wieder, wenn wir jemand Netten zum Reden treffen, und die beiden haben auch gleich wieder einen Tipp für den Zion NP für uns, den wir sonst vielleicht übersehen hätten: The Narrows. Das wird gemacht!

Die beiden erzählen auch, dass der Ranger, als sie danach gefragt hatten, ob der Trail offen ist, nur gelacht hat! Und am Weg zum Sand Dunes Arch steht eine Tafel, dass Devils Garden gesperrt ist. In Wirklichkeit ist die Straße und der Trail offen, und nur der Campingplatz und die Toilettenhäuschen sind gesperrt. Fies! Die beiden haben morgen keine Zeit mehr, um den Devils Garden noch zu sehen. Wir sind echt froh, dass wir es probiert haben und auf dem normalen Weg rein konnten.

Wir freuen uns über eure Kommentare, Anregungen, Fragen...