Virgin River Narrows

Sorry, das mit "bis zu den Hüften" im Fluss waten, war eine Lüge. Wir waten bis zur Brust im kalten Wasser der Narrows.

 

Es beginnt harmlos. Wir sitzen im ersten Bus um sechs Uhr Früh. Vom Temple of Sinawava folgt man dem Riverside Walk. Dann steigt man das erste Mal ins kalte Wasser. Am Riverside Walk sehen wir diesen Maultierhirsch.

 

 

Der Fluss hat eine ordentliche Strömung. Beide sind wir froh, dass wir "am Stock gehen". Der lange feste Holzstock gibt Halt in der Strömung bei den großen Flusssteinen und hilft am Schluss Wassertiefe messen. Wir müssen den Fluss unzählige Male überqueren. Oft führt der "Weg" aber einfach mitten im Fluss stromaufwärts. Die Canyonwände ragen steil auf und lassen keine Sonne rein, die uns etwas aufwärmen könnte. "Eisbein" würden wir lieber essen, als spüren...

 

Die Leute werden weniger, viel waren wir nie. Plötzlich das erste ernstzunehmende Hindernis. Ein tiefer Pool muss durchwatet werden. Hosen runter und in der Badehose weiter. Von oberschenkeltief zu hüfttief steigern wir uns bis zum Höhepunkt von überbrusttief. Die Kamera und die Wertsachen haben wir in wasserfesten Säcken im Rucksack. Den tragen wir am Kopf. 

 

 

Das Ende kommt, als wir vor einem drei Meter hohen Felsen im Fluss stehen. Links und rechts tiefe Pools. Tiefer als Brust tief, denn soweit traut sich Karl vor. Dann ginge es noch tiefer runter. Also den Felsen erklettert. Schaffen wir beide.

 

Runter kämen wir auf der anderen Seite auch, aber kämen wir am Rückweg auf der anderen Seite wieder hoch? Und was, wenn die Kamera "wassert"? Es ginge noch bis zu einem Wasserfall weiter, weiter darf man ohne Permit nicht.

 

 

Nachdem wir schon über drei Stunden unterwegs sind, lassen wir es gut sein. Wir wollten weiter als bis zum Orderville-Canyon kommen. Denn ab da gilt der Weiterweg als "wilderness" und das ist cool. Wir sind viel, viel weiter gekommen und sind zufrieden.

 

Endlich kommt die Sonne in den Canyon und beim ersten Sonnenfleck wärmen wir uns auf. Bis wir wieder ins kalte Wasser steigen müssen. Mittlerweile kommen uns die Massen entgegen, die wenigsten gehen weiter als bis zum Orderville-Canyon. Nach sechs Stunden sind wir wieder zurück. Was für eine großartige "Wanderung" oder besser "Wasserung"!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Mama, Walter und Sandra (Montag, 12 Juni 2017 21:21)

    Wir trinken gerade ein paar Achterl Rotwein auf euch