The Wave - Die Wunderwelle

Und dann stehen wir da und genießen den Blick auf eines der schönsten und begehrtesten Fotomotive des Westens der USA: The Wave - das Schönste, was wir in den letzten vier Wochen gesehen haben, das absolute Highlight aller Felsen.

 

 

Der Weg ist so gut wie nicht markiert. Zur Wegfindung haben wir eine Beschreibung mit Fotos bekommen, die uns helfen soll, uns zurechtzufinden. Zuerst marschieren wir kurz auf einem sandigen Weg zu einem ausgetrockneten Bachbett, dem wir nach links, stromabwärts folgen. Nach einer 1/2 Meile verlassen wir es rechts auf einem sandigen Pfad, dem wir durch Gebüsch folgen. Soweit, so einfach: Einfach den Spuren Anderer nach. Auf Fels angekommen, wird es schon schwieriger. Es gilt, einen Sattel im vor uns liegenden Bergrücken zu finden und ihn zu überqueren. Dann orientiert man sich an Felsen, die Teepees heißen, weil sie wie Indianerzelte aussehen. Darauf marschieren wir zu, bis wir die Twin Buttes sehen, Zwillingsfelsen. Hier angekommen sieht man weit vorne einen vertikalen Felsspalt. Direkt darunter liegt die Wave.

 

Es empfiehlt sich, sich immer wieder umzudrehen, um sich den Rückweg einzuprägen, denn die Felsen sehen von der Rückseite anders aus. Das Gebiet ist riesig, man kann sich leicht verlaufen.

 

Fast zwei Stunden laufen wir mutterseelenallein. Kein Mensch, kein Haus, kein Strommast, soweit das Auge sieht.

 

"Eigentlich könnte man ohne Permit auch herkommen. Ist eh keiner da", meinen wir, als von hinten ein Wanderer angeschnauft kommt. Er stellt sich als "Josh" vor, vom BLM und muss die Permits kontrollieren! Soviel zu diesem Thema ...  Aber wir haben's ja ...

 

 

Und dann betreten wir den Bereich der Wave; zuerst kommt man quasi duch den Eingang. Den durchquert man, rechts geht ein enger Seitencanyon weg. Durch den eigentlichen Bereich der Welle durch, dann drehen wir uns um - und das ist es dann: WOW!!! Geriffelte, geschwungene Felsen in rot, gelb und rosa bilden auf drei Seiten eine Art Amphitheater -  Es ist absolut spektakulär!

 

 

Dadurch, dass nur 20 Leute am Tag reindürfen, hat man den Genuss lange für sich alleine. Ab halb 3 sind wir die einzigen, die noch da sind, ein Privileg!

 

 

Rund um "The Wave" gibt es noch zahlreiche andere Felsen zu entdecken: Geriffelt, in rot, gelb, beige und grün.

 

Die Riffelung in den Felsen ist durch Erosion entstanden: Sand und Wasser haben dieses Naturwunder geschaffen. Sand schmirgelt auch uns ab, als der Wind zu blasen beginnt. Ob wohl jemand für ein Permit zahlen würde, um unsere so entstandenen Falten zu sehen?

 

Wir treffen einen 67-jährigen Japaner: 5 mal hat er vergeblich versucht, ein Permit zu gewinnen. Heute ist er ohne Permit da und wird prompt von Josh geschnappt. Eine Anzeige geht an die Polizei - 300 USD Strafe werden fällig! Aber er nimmt es sportlich und ist zufrieden, denn er war drin. Blöd, wenn sie einen gleich zu Beginn erwischen, dann muss man wieder umkehren, Strafe zahlen und hat nichts gesehen.

 

Wir können uns gar nicht losreißen und bleiben von halb 11 bis halb vier. Es gibt Schatten, so halten wir die Mittagshitze aus. 37 Grad waren es heute, morgen sollen es 39 werden, und am Wochenende soll es noch heißer werden.

 

 

Am Rückweg geben wir gut acht, um uns nicht zu verirren. Wenn wir jetzt verloren gehen, haben wir echt ein Problem, weil wir die einzigen sind, die noch da sind. Auch Josh ist längst weg. Wir haben uns beide jeweils den Weg gut eingeprägt, um notfalls alleine Hilfe holen zu können, wenn dem anderen was passiert. Hier draußen gibt es fast nirgends Handyempfang, wenn etwas passiert, ist man auf sich alleine gestellt.

 

Doch der Rückweg gestaltet sich als problemlos, nach 1 1/2 Stunden sind wir zurück beim Wire-Pass-Trailhead.

 

Am Abend kochen wir einen feinen Bohnentopf. Der Wind weht ständig feinen Sand hinein. Und wer sich noch an unsere allererste Campingmahlzeit in Deutschland erinnern kann, dem sei gesagt: Gras ist Sand bei weitem geschmacklich vorzuziehen! 

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Klaudia (Dienstag, 20 Juni 2017 08:00)

    Geh bist narrisch .... hab mein ganzes Leben noch nie so Felsen auf Fotos oder im Fernsehen gesehen ... unbeschreiblich! Die Natur ist eine wahre Künstlerin!!!
    Irgendwie erinnern mich die Felsen, vor allem das erste Foto, an Caramelzuckerl �

  • #2

    Gisi u. Gerhard (Dienstag, 20 Juni 2017 20:43)

    Wahnsinn!!
    So tolle Fotos!!!!!
    Kommts gut heim☺